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28. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT
vom 18. Dezember 2007
Sonne, Wind, Wasser und Biomasse stellen Kohle und Öl als Primärenergieträger zunehmend in den Schatten. 2020 könnten, so Prognosen, rund ein Fünftel des Energiebedarfs in Deutschland aus erneuerbaren Quellen stammen, 2050 sollen die fossilen Brennstoffe der Vergangenheit angehören. Den Platzhirschen in Deutschland RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall droht die Politik mit teilweisem Zwangsverkauf der Netze, im saarländischen Ensdorf lässt der Gemeinderat die Bürger über den Bau eines 2 Milliarden Euro teuren Braunkohlekraftwerks abstimmen.
Immer mehr Kund*innen wechseln zu kleinen und regionalen Anbietern, kaufen ihren Strom nach ökologischen Gesichtspunkten. Die regenerativen Energien erleben einen ungeahnten Boom, kleine dezentrale Anlagen zur Energie- und Wärmeversorgung finden reißenden Absatz, gefördert durch staatliche Subventionen und das Erneuerbare Energien Gesetz.
Über die Geschwindigkeit des Wettlaufs der Technologien entscheiden nicht nur der Wettbewerb der Technologien, sondern auch die politischen Rahmenbedingungen. Notwendig ist eine Energiepolitik mit eindeutigen und verbindlichen Regeln, bei der die Ziele Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Ökologie miteinander vereint werden.
Zu diesen Themen und über die Zukunft eines nationalen Energieplans als tragfähiges und verbindliches Konzept für die Energieversorgung in Deutschland wurde auf dem 28. ZEIT FORUM der Wissenschaft in Berlin diskutiert
Es diskutieren:
- Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
- Prof. Nico Stehr, Inhaber des Karl Mannheim-Lehrstuhls für Kulturwissenschaften an der Zeppelin Universitz in Friedrichshafen, sowie Autor des Buches ,,Die Moralisierung der Märkte. Eine Gesellschaftstheorie“
- Claudia Langer, Gründerin und Vorstand, utopia.de (Internetportal für strategischen Konsum und nachhaltigen Lebensstil)
- Hubert Weinzierl, Präsident, Deutscher Naturschutzring
Moderation:
- Andreas Sentker, Leiter Ressort Wissen, DIE ZEIT
- Ulrich Blumenthal, Redaktionsleiter „Forschung aktuell“, Deutschlandfunk
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